Bracciano am See

Ich bin fast am Ziel, ich nehme den letzten geplanten Reservetag in Anspruch.
1. um mir den herrlichen See zu geniessen
2. die schöne Kleinstadt Bracciano anzuschauen und
3. mal meine gesamte Wäsche, einmal durch die Maschine zu schicken.
Am frühen Morgen genehmige ich mir einen Latte und ein Croissant auf der Terasse, direkt am See.
Die Sonne lacht vom Himmel und ich realisiere, dass mich meine Reise bald zum Ziel geführt hat
So geniesse ich die wärmende Sonne ein wenig und mach mich dann an meine Wäsche.
Alsbald schon rotiert der Lavamat und ich döse die 1 1/2 h Waschdauer einfach nur rum.
Am frühen Nachmittag ist alles wieder sauber und hängt in der Sonne zum trocknen. Jetzt hab ich genug Zeit ins Dörfli auf dem Berg zu radeln. Das imposant wirkende Castello Orsini-Odescalchi in Bracciano thront mit wehenden Wappen hoch über der Stadt. Das seit 1560 von Papst Pius V zum Herzogtum ernannt wurde. Ich wollte doch unbedingt von da Foto vom See machen, aber nix da… Alles verammelt und verriegelt, somit leider kein Fotos von der wohl wunderbaren Aussicht. Na dann eben nicht, so gönne ich mir ein echt leckeres Eis und setze auf die Piazza in der Stadtmitte und geniesse die Atmosphäre auf dem Platz. Es ist tatsächlich so, hier findet das Leben noch auf der Strasse statt. Jung und alt geeint beieinander bei Cafe und Tratsch.
Ich esse noch eine Kleinigkeit, dann lasse ich mich den Berg einfach nur noch zum Campingplatz rollen. An der Rezeption frage ich nochmal nach, ob die Chefin des Platzes mir nicht einen Campingplatz in Rom empfehlen kann, er sollte am besten in der Nähe meines ab Montag gebuchten Hotels liegen. Lange durchforsten wir gemeinsam das Imternet, leider ist da nur einer in 18 km Entfernung. Trotzdem aber machbar am Morgen zum Hotel zu radeln und einzuchecken. Dann muss ich ja auch mein Frauchen vom Flughafen abholen, die nun endlich nachreist.
Ich verlasse, mit den eilig auf s Papier gekritzelten Infos das Campingplatzbüro. Ich traue meinen Augen nicht und kann es kaum glauben. Mein Fahrrad ist nach rund 1000 km tatsächlich vorne platt.
Wieder Glück im Unglück, wenigstens nicht irgendwo in der Pampa.
Da ich ja alles dabei habe, will ich mich auffgrund der einbrechenden Dämmerung beeilen den Plattfuss noch schnell zu beseitigen.
Ein Rosendorn ist meinem Vorderrad wohl zu nah gekommen. Ein ausgebautes Vorderrad zieht immer schnell Zaungäste an. Ein niederländisches und ein deutsches Urlauberpärchen sind rasch mit Wort und Tat dabei. Das deutsche Ehepaar hat mitbekommen, das ich morgen nach Rom radeln möchte. Ohne Zögern wird mir der neueste Campingführer gebracht. Ich bedanke mich und verspreche das Büchlein nach kurzem Studium wieder zurückzubringen.
Nach ca. 1h will ich auch brav mein Versprechen halten und bringe das Buch zurück. Eigentlich wollte ich den Abend an der Campingbar bei einem Bierchen ausklingen lassen, das lassen die 2 aber nicht zu und noch ehe ich verseh sitzen wir bei Rotwein zusammen und haben einen sehr unterhaltsamen Abend. Die 2 aus dem Berchtesgadener Land, ein frisch pensionierter Richter und seine Frau erzählen mir spannende Gedchichten aus ihren Weltreisen als sie noch aktive Bergsteiger auf den 8000ern der Welt waren.
Ein Abend, den ich so schnell nicht vergessen werde. Danke Hannes und Corinna…

20130519-194410.jpg

20130519-194447.jpg

Dieser Beitrag wurde unter Alle Wege führen nach Rom veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse eine Antwort