Reggio dell Emillia nach Zocca

Das B&B Coffee and Dream war ein Glücksgriff. Zum Frühstück gab es einen Latte und verschiedene Fruchtsäfte zur Wahl. Frisches Toast mit Marmelade und div. kl. Kuchenteilchen. Käse und Brot. Dann hieß es schon bald “Arrivederci é grazie per tutti!!” Ich folgte zunächst der Strasse Richtung Modena einige Kilometer, um dann in die Richtung der Berge abzubiegen. 20 km südlich von Modena liegt Maranello. Die Welthauptstadt des Autos, die das Herz eines jeden Autofans bzw. Ferrarista höher schlagen läßt und ich fuhr mit dem Fahrrad vor….;)
Am Werkstor fuhren die Bolliden ein und aus und dutzende Hobbyfotografen aus aller Herrenländer lagen auf der Pirsch um ein Foto eines Erlkönigs zu machen. Ich beschloss meine Mittagspause vorzuverlegen und dem Treiben, bei einen im Supermarkt an der Ecke erworbenen Grillhähnchen, ein wenig zuzuschauen.
Wenn das der gute alte Enzo gesehen hätte, ich in Radlerhosen mit Fahrrad auf dem Parkplatz ein Hühnchen am futtern.
Aber niemand nahm überhaupt Notiz von mir. Ein paar Strassenecken weiter, lag das Ferrari Museum, an dem ich auch kurz vorbei fuhr um ein Foto zu schiessen.
Es trieb mich aber dann doch weiter meinem Ziel entgegen. 50km hatte ich… 45 mussten noch. Bis dahin war der Weg eigentlich eher so ein auf und ab und ich kam schnell voran. Ab Vignola, so sagte mein Gastwirt aus dem B&B, steigt der Weg kräftig an. Er sollte Recht behalten, nach 70 km erreichte ich Vignola, eine hübsche Kleinstadt am Fusse der Appininen.
Die bittere Realität zeigte sich Rasch und unliebsame Erinnerungen vom Splügenpass stellten sich ein. Es sollten doch NUR 25 km bis Zocca sein.
Die Strasse läuft in vielen kleinen Serpentinen stetig bergauf. Der Schweiss lief mir in Strömen am ganzen Körper herunter. Man sagt ja, alles was man rauf fährt, darf man auch wieder runter fahren. Ich will aber gar nicht runter fahren, weil runter automatisch erst rauf impliziert. Mit 25 kg Gepäck auf dem Fahrrad ist jede Steigung, länger als 2 km eine Tortur. Meine Trainungszustand ist mittlerweile ok für nen alten Sack, aber das Sitzfleisch, um es mal so auszudrücken, merkt sich jeden Km und meldet irgendwann
- time out- . Nun denn, Zähne zusammen beissen und weiter.
2 Std. hat mich der Aufstieg in Atem gehalten. Endlich in Zocca angekommen, suchte ich mir ein B&B, da ein Unwetter aufzog. Rechtzeitig zum ersten Guss fand ich ein ziemlich heruntergekommenes B&B., aber besser trocken und 1* , als im Regen bei 13 Grad ein Zelt aufschlagen.
Jetzt noch eine Pizza und ein Bier und ich wette, ich höre das eigene Fallen
ins Bett nicht mehr.

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