Colico nach Trezzo Sull’Adda

Ich hab auf jeden Fall schon mal besser geschlafen ;) 2,5 cm Isomatte ist eben kein Wasserbett.
Das mit den Glücksbringer hat leider auch nur bedingt funktioniert, in der Nacht hat es kurz und heftig geregnet, da ich mir Ohrenstöpsel, aufgrund eines perrmanent laufenden Generators irgendwo auf einem angrenzenden Grundstücks, ins Ohr gestöpselt hatte, wurde ich unsanft von einen fetten, eiskalten Tropfen ins Gesicht um 4:55 Uhr geweckt. Der Himmel riss dann aber doch auf und ich konnte meine Plörren halbwegs noch trocken einpacken. Frisch gestärkt, mit Müsli und einem Eiweißshake , bin ich los. Der Comersee zeigte sich von seiner absolut malerischen Seite. Postkarten Motive wo man nur hinblickte. Ca. 40 km am See entlang, bis zur Südspitze des See nach Lecco und ich hatte mein Mittagsziel erreicht. Den kleinen Hunger stillen und das jetzt schon obligatorische Trinksack auffüllen, erledigte ich im Restaurant mit den goldenen Flügeln ;-) .
Nach der Rast ab auf’s Bike und los, noch weitere 40 km bis zum Tagesziel. Entlang dem Fluss Adda, der mich natürlich freundlich mit einer spontanen Dusche begrüßte. Der Fluß entspringt dem Comer See , zumindest hat es so den Anschein.
Ein Flußwanderweg wurde relativ schnell gefunden. Erst langsam und gemächlich, wurde der Fluss, schnell zum reissenden Strom, dessen Wasserkraft, anscheinend schon Leonardo da Vinci inspiriert hat, sie zu nutzen.
Etliche Wasserelektrizitätswerke, in historischen Gebäuden, säumen den Weg bis Trezzo. Leider hatte es wohl nicht nur letzte Nacht gegossen, sondern die Tage davor auch sehr eingehend. Der Weg am Fluss, wurde bald zur einzigen Matschschlacht und ich sah aus wie Bauer Jupp vom Kartoffelfeld. In Trezzo versuchte ich eine bezahlbare Bleibe zu finden, da Zeltplätze wohl nicht vorhanden sind. Leider zunächst relativ erfolglos.
Eine freundliche Italienerin schickte mich aus Trezzo raus um an der Ausfallstrasse am Straßenrand ein mein Glück zu versuchen ein Motel zu finden.
4 km ausserhalb sah ich die blinkende Leuchtschrift Albergo, Restaurante,
Bar, die mich ein wenig an die Titty Twister Bar erinnerte. Aber keine mexikanische Band und vor allem keine Bühne auf der Selma Hayek tanzen könnte.
Ein in die Jahre gekommenes Strassencafe mit Restaurantbetrieb. Ich dachte ‘oh nein’ aber weit gefehlt. Einmal durch die Eingangstür und ich wurde mit einem herzlichen ‘Buon Giorno’ empfangen. Eine junge Frau, hinter dem Tresen, bot mir lächelnd in gebrochenen Englisch, ein Zimmer m. Frühstück und einem leckeren italienischen Pasta essen an. Garage für den Esel incl. Kaum betrat ich mein sperrliches, aber sauberes Zimmer grollte es draußen und ein mächtiges Gewitter fing an sich genau hier auszutoben. Himmel schwarz und ich lecker Pasta mit nem schönen Bettchen das auf mich wartet, was will ich mehr…Fahrzeit heute 4:50 h 83 km

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Eine Antwort auf Colico nach Trezzo Sull’Adda

  1. Marco L sagt:

    Schön, daß du noch gut durch die Unwetter gekommen bist. Weiterhin gute Reise und immer Rückenwind!

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